Was wisst ihr über die Bauchmama?

Wie alt ist BabyBittes leibliche Mutter? Warum hat sie sich für die Adoption entschieden? Aus welchen Verhältnissen kommt sie? Was wisst ihr alles über sie? Was ist mit dem leiblichen Vater? und und und…

Das sind Fragen, die oft unweigerlich gestellt werden, sobald HerrBitte und ich von der Adoption berichten. Die Geschichte hinter der Geschichte ist das, was die Menschen besonders interessiert. Welches Drama hat sich abgespielt? Wie ist alles abgelaufen? Wie kann eine Frau sich dazu entscheiden, ihr Baby abzugeben?

Ein Stück weit kann ich diese Neugierde auch nachempfinden…aber eben auch nur ein Stück. Denn ich denke, dass auf diese Neugierde relativ schnell ein vernünftiger Gedanke folgen sollte, nämlich der, an das Recht auf Privatsphäre sowohl der Bauchmama, als auch von BabyBitte.

HerrBitte und ich könnten diese Fragen natürlich alle relativ detailliert beantworten, tun wir aber nicht…und zwar sehr konsequent. Schon bevor BabyBitte zu uns kam, haben wir besprochen, dass sämtliche Informationen, die wir über die Baucheltern, die Umstände, die zur Adoption geführt haben und BabyBittes Vorgeschichte haben, an niemandem weitergegeben werden. Für uns ist wichtig, dass die Baucheltern, ihr Recht auf Anonymität und Privatsphäre behalten und eben nicht von wildfremden Menschen für ihr Verhalten bewertet werden. Und für uns ist wichtig, dass BabyBitte nicht auf Grund ihrer Herkunft verurteilt und bewertet wird. Unsere Befürchtung ist auch, dass sich solche Informationen verbreiten und an Leute geraten, die es nun wirklich nichts angeht. Denn auch unseren engsten Freunden oder unserer Familie werden ja die gleichen Fragen gestellt, die uns gestellt werden.

Bisher halten wir uns sehr strikt an unser Vorhaben, doch ich muss zugeben, dass es mir zunehmend schwerer fällt. Insbesondere unsere Familien, also unsere Eltern und Geschwister, waren immer sehr diskret, haben keine Fragen gestellt, uns nicht gedrängt etwas zu erzählen. Doch mit der Zeit habe ich das Gefühl, dass auch sie ein Recht darauf haben, zu erfahren, wo BabyBitte, ihr Enkelkind, ihre Nichte, herkommt. Außerdem lässt unsere Null-Informationshaltung auch viel Raum für Spekulationen und ich möchte nicht, dass Dinge fantasievoll dramatisiert werden und unnötig Sorge entsteht.

Vielleicht müssen wir unsere konsequente Haltung nochmal überdenken, doch vielleicht bin ich auch die Einzige, die sich diese Gedanken macht und sämtliche Omas, Opas, Tanten und Onkel sind völlig sorgenfrei…

„Die können Sie aber auch nicht verleugnen.“

Mit diesem Satz begrüßte uns die Arzthelferin bei der U2 von BabyBitte.

Ich weiß nicht Leute, vielleicht bin ich naiv und das ist der Standardsatz, den Arzthelferin zu frischen Eltern sagen, aber ich konnte nicht anders: Ich war stolz wie Oskar.

Später fragte ich mich: Warum eigentlich? Es ist ja absolut klar (uns zumindest), dass es hier erstmal keine besondere Ähnlichkeit geben kann. Warum wäre das überhaupt wichtig? Wenn BabyBitte ganz anders aussähe als wir, würden wir sie doch genauso lieben…Wie kommt es, dass mich so ein Satz trotzdem glücklich stimmt?

Ich glaube, zwischen all den Sorgen, die ich mir in der ersten Zeit machte (Wird sie sich bei uns wohlfühlen? Werden wir uns gut riechen können? Werden wir als Familie zusammen wachsen? Wird es vielleicht doch komisch ein Kind aufzunehmen, das nicht in meinem Bauch gewachsen ist? Was denken andere Menschen?), drückt dieser Satz doch vor allem eines aus:

Ihr gehört zusammen! Für alle sichtbar und ohne Zweifel!

Und dieses Signal von jemand Fremden zu bekommen, macht dann doch einfach ein gutes Gefühl…naiv hin oder her!

Wie sagen wir’s den Nachbarn?…und wie das dann der Postbote erledigte…

Wenn plötzlich ein neues, kleines Wesen in eine (bisherige) Paarbeziehung schneit ohne dass sich in den vorherigen neun Monaten irgendetwas am Bauchumfang der Frau verändert hat, dann kann man schonmal komische Blicke in der Nachbarschaft ernten.

HerrBitte und ich leben in einer recht ruhigen Straße, man kennt sich vom Sehen und grüßt sich hier. Mit den Nachbarn aus dem Haus und rechts und links daneben verbrachten wir schon den ein oder anderen Grillabend. Um zumindest bei den engeren Nachbarn nicht die völlige Verwirrung zu stiften, wenn plötzlich Babygeschrei aus unserer Wohnung tönt oder ein Kinderwagen im Treppenhaus steht, mussten wir uns überlegen, wie wir den Nachbarn die freudige Nachricht überbringen…persönlich Vorbeischauen? „Tadaaa, wir sind jetzt zu Dritt, aber bitte keine indiskreten Fragen.“ Mmmh, nee…Dafür fehlte uns, neben all den Besorgungen etc., die noch zu erledigen waren, auch die Zeit. Zweite Alternative: Gar nichts sagen und sich beim ersten Babyspaziergang über die irritierten Gesichter freuen? Nee, auch nicht, dafür sind wir beide nicht ausreichend abgebrüht. Nach langem Überlegen sollten Kärtchen mit Fotos von BabyBitte und einem kurzen Text für Aufklärung sorgen. Wir schrieben, dass es einen neuen Nachbarn vorzustellen gibt, dann BabyBittes Namen und die wichtigsten Daten auf die Karte und dass wir BabyBitte bald adoptieren werden. Ein paar Fotos ausgedruckt, fertig!

Doch bevor wir dazu kamen, die Karten zu verteilen, brachte der Postbote das Paket mit dem Kinderwagen. Da wir unterwegs waren, gab er dieses, ja richtig: bei den Nachbarn ab. Und wisst ihr, so Pakete mit Kinderwagen drin, sind nicht einfach kackbraune Pakete mit nem kleinen Adressschildchen drauf…neeiiiiiiin, groß und breit (fast in Originalgröße) prangt der Inhalt auf dem Paket…von allen Seiten…(seeehr) gut sichtbar!

Ich tiger also nachmittags los, um das Paket bei den Nachbarn abzuholen und war die erste Erklärung schuldig. Klappte ganz gut, große Freude über die News. Leider war HerrBitte nicht da, und so ein Kinderwagen Paket wiegt gefühlte 100 Kilo. Die liebe Nachbarin von nebenan half mir also das Paket zu uns ins Haus zu tragen, die Treppen hoch schafften wir dann jedoch kräftemäßig leider nicht mehr. Daher musste das Paket unter der Treppe warten bis HerrBitte nach Hause kam, um es nach oben zu schleppen. Und wie ihr euch vorstellen könnt, blieb es nicht unbemerkt…

Die erste Nachbarin klingelte dann schon kurze Zeit später. „FrauBiiittteeeee, haben wir was verpasst? Gibt es etwa Neuigkeiten bei Euch? Das haben wir ja gar nicht mitbekommen? Hast Du nicht beim letzten Gartenfest noch Wein getrunken?“ Mmmh, okay, also doch die persönliche Variante mit den indiskreten Fragen.

Nun gut, die Kärtchen haben sie trotzdem alle noch bekommen. Und ich muss wirklich sagen, dass alle ganz fabelhaft und toll reagiert haben und kurze Zeit später mit Glückwunschkärtchen und Babygeschenken bei uns auf der Matte standen, um BabyBitte zu bestaunen.

Da lobe ich mir die aufmerksame und vertraute Nachbarschaft dann doch wieder …also natürlich nicht nur wegen der Geschenke!!!

Wie ich mal für mein Kind in den Boxring stieg

Es kam der Tag, an dem wir BabyBitte bei der Krankenkasse anmelden mussten. Kein Problem, möchte man denken…doch weit gefehlt…

Zu diesem Zeitpunkt befinden wir uns noch in der so genannten Adoptionspflege. Dieser Begriff umschreibt die Zeit, in der BabyBitte schon bei uns lebt, die Adoption jedoch noch nicht vollzogen ist. Bis die Adoption rechtskräftig ist, vergeht bis zu einem Jahr. Während diesem so genannten Adoptionspflegezeitraums hat BabyBitte einen Vormund und trägt offiziell noch den Nachnamen der Bauchmama. Insbesondere bei Kinderarztbesuchen kann dies zu Schwierigkeiten führen. Zum Einen würden HerrBitte und ich bei Arztbesuchen mit dem Nachnamen der Bauchmama aufgerufen werden, zum Anderen wird dadurch BabyBittes Privatsphäre verletzt (und die der leiblichen Eltern) und damit auch ihr Recht selber zu entscheiden, wer von der Adoption erfahren darf. Daher war es uns wichtig, dass auf der Krankenkassenkarte nicht BabyBittes leiblicher Name steht, sondern von vornherein unserer.

Ich rief also bei der örtlichen Krankenkasse an und schilderte das Problem. Da solche Geschichten ja in der Regel keine gängigen Abläufe in einem KrankenkassenmitarbeiterDasein darstellen, musste der Herr sich erst einmal bei seiner Vorgesetzten über die Rechtslage informieren. Diese schien unseren Fall jedoch unter „Alles wie gehabt“ zu verbuchen, denn die Info an mich lautete: „Das Kind kann nur mit seinem offiziellen Namen angemeldet werden. Da könne ma auch keine Ausnahme machen.“. Ich wusste jedoch von anderen Adoptiveltern, dass es Krankenkassen gibt, bei denen das sehr wohl möglich ist. Also zog ich die imaginären Boxhandschuhe an und versuchte den Herrn zu bequatschen. Der blieb aber stur und ich legte frustriert auf.

Als letzte Möglichkeit blieb mir, es bei der bundesweiten Hotline zu versuchen. Und dort hatte ich eine sehr engagierte Mitarbeiterin am Apparat, die bereit war, auch unkonventionelle Wege zu gehen. Sie gab mir die Information, dass das Kind nur auf den Nachnamen der Adoptiveltern angemeldet werden könne, wenn es sich um eine inkognito Adoption handele. Das sei doch bei uns bestimmt der Fall, oder? *Augenzwincker* Ich bejahte, bat unsere Jugendamtsmitarbeiterin um ein entsprechendes Schreiben und tadaaaa: Wir haben eine Krankenkassenkarte zugeschickt bekommen, auf der groß und breit unser Nachname prangt. Da lasen wir BabyBittes zukünftigen Namen das erste mal auf einem offiziellen Schrieb und waren tatsächlich ein bisschen gerührt. Und ich war stolz, dass meine Hartnäckigkeit sich ausgezahlt hat. Man muss nur immer wieder anrufen, irgendwann erreicht man den richtigen Mitarbeiter 🙂

Checkliste Adoption -Es geht los. Was ist zu tun?

Wenn es losgeht und endlich der langersehnte Anruf vom Jugendamt kommt, spielen die Gefühle verrückt. Für mich gab es kaum eine Situation im Leben, die mich emotional so aus der Bahn geworfen hat…unbeschreibliche Freude, Unglaube, Angst..das totale Gefühlschaos. Und in all dem Chaos kommt ganz schnell der Gedanke „Oh mein Gott, was brauchen wir? Was müssen wir jetzt als nächstes tun? Was müssen wir wo besorgen?“. Ich war damals sehr froh, dass ich mir bereits während der Wartezeit Gedanken  Checklisten gemacht habe, denn Zeit für Einkaufslisten und Orgalisten, hatten wir kaum. HerrBitte hingegen konnte sich während der Wartezeit nicht mit solchen Dingen auseinandersetzen, es war ihm zu schmerzhaft. Mir hingegen hat es gut getan, schonmal ein bisschen zu träumen, was wir später mal kaufen könnten. Also durchwühlt das Internet und schaut schonmal, was Euch gefällt. Bei den meisten OnlineBabymärkten kann man Wunschlisten oder Merkzettel anlegen!

Für alle, denen es ähnlich wie HerrnBitte ergeht und die ganz plötzlich alles erledigen müssen, habe ich nun meine damals erarbeiteten Checklisten. Vielleicht hilft sie ja dem ein oder anderen Adoptivelternpaar. Ich kann natürlich nicht versichern, dass sie vollständig sind und jeder hat ja auch ein bisschen seine eigenen Vorstellungen von dem was wichtig ist und was nicht. Für Ergänzungen, Tipps und Anregungen bin ich also definitiv dankbar. Schreibt Eure Ideen und Erfahrungen gerne in die Kommentare.

  1. Alles rund um die Erstausstattung und die ersten Besorgungen findet ihr hier.
  2. Hebamme: Sucht Euch so rechtzeitig wie möglich eine Hebamme. Sie hilft Euch gerade in der ersten Zeit zu Hause ungemein. Auch wenn es kurzfristig ist, lasst Euch nicht entmutigen. Manchmal ist es sogar kurzfristig leichter eine Hebamme zu finden, als Monate vor der Geburt. Hier findet ihr ein bundesweites Hebammenverzeichnis, das Euch bei der Suche helfen kann. Auch bei kidsgo gibt es ein bundesweites Hebammenverzeichnis. Manchmal hilft auch das Jugendamt bei der Hebammensuche.
  3. Geburtsurkunde beim Standesamt beantragen. Das hat bei uns das Jugendamt übernommen.
  4. Anmeldung beim Einwohnermeldeamt mit Sperreintrag. Auch das hat bei uns das Jugendamt gemacht.
  5. Elternzeit beim Arbeitgeber beantragen
  6. Elterngeld beantragen: Im Internet gibt es Onlineformulare, die ihr Euch ausdrucken könnt. Das spart Rennerei!
  7. Kindergeld beantragen (Geburtsurkunde benötigt). Auch hier gibt es online Formulare!
  8. Anmeldung bei der Krankenkasse „Antrag auf Familienversicherung“. Die Krankenkassen benötigen hierfür in der Regel keine Geburtsurkunde. Mit etwas Hartnäckigkeit kann man also das Kind schon auf den eigenen Nachnamen anmelden (normalerweise dauert es einige Monate bis die Adoption rechtskräftig ist und das Kind den Nachnamen der Adoptiveltern annimmt. Bis dahin trägt es den Namen der leiblichen Mutter). Dies schützt die Privatsphäre Eures Kindes bei Arztbesuchen und verhindert Fragen und Missverständnisse, wenn ihr als Mutter oder Vater beim Kinderarzt mit dem Nachnamen der Bauchmama aufgerufen werdet.

Schaut doch mal bei Adoption-unser-Weg.de  vorbei, dort gibt es tolle und hilfreiche Infoblätter zum Ausdrucken.

Ansonsten noch ein ganz besonders wichtiger Hinweis:

Macht Fotos und Videos, schreibt Tagebuch, füllt Babybücher und Babyalben und haltet alles so genau wie möglich fest. An Vieles erinnert man sich später vielleicht nicht mehr ganz so genau, insbesondere, wenn alles ohnehin schon furchtbar aufregend ist. Für Euer Kind und für Euch entstehen dadurch später tolle Erinnerungen an diese Zeit. Schreibt auch Informationen zur Herkunft des Kindes so detailliert und ausführlich auf, wie nur möglich. Oftmals sind diese Infos die einzige Verbindung Eures Kindes zu seinen Wurzeln!

BitteNicht#18

Im Gespräch mit einer Krabbelgruppenmutti betont diese ungefähr 500 Mal, dass sie ja während der Schwangerschaft mit Klarissa-Chantal so unglaublich viel zugenommen habe und ihre Babypfunde auch immer noch nicht wieder los sei und dass sie mich soooo sehr um meine Figur beneide. Und dass das ja ein echter Vorteil sei bei so einer Adoption.

Ist ja nett, könnte man meinen. Aber irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass sie das Ausmaß meiner „Figur“ noch nicht ganz begriffen hat… dass sie nicht versteht, dass ich vielleicht auch gerne noch ein paar Schwangerschaftskilos mit mir herumtragen würde…(als hätten wir uns aus figurtechnischen Gründen für den Weg der Adoption entschieden.)

Denn eines weiß ich genau…den Weg, den wir gegangen sind, mit mir tauschen, das will sie sicher nicht!!!

Ganz oder gar nicht oder auch einfach: Sorryyyy!

Ihr Lieben,

gestern Abend hatten wir Mädelsabend und die ♥Damen waren zu Besuch. Was soll ich sagen?…ich habe eine deftige Ansage bekommen…zu Recht!! Und das Schlimme: Was sie mir sagten, wusste ich ja bereits selber schon zu genüge…nämlich: „Kümmere Dich endlich mal wieder um Deinen Blog. Deine LeserInnen haben immer mit Dir mitgefiebert und Dir die Daumen gedrückt, einfach gar nichts mehr schreiben ist so, als würde man eine Beziehung beenden ohne Schluss zu machen…sich feige einfach wegschleichen. Das ist unfair!“

Daher erstmal vorab: Sorryyyyy für das wochenlange Schweigen!

In den letzten Monaten war der Blog wirklich ein Angang für mich und ich kann gar nicht genau beschreiben, warum. Nur eines war klar: Umso mehr Zeit verging, umso schlechter wurde mein Gewissen und umso schwieriger war es, mich an Blogbeiträge zu setzen.

Uns geht es gut, sehr gut sogar. BabyBitte entwickelt sich prächtig und überrascht uns täglich mit neuen Entwicklungsschritten. Ich genieße das Mama-Sein sehr. Ja, ich weiß, als es mir schlecht ging und der Kinderwunsch unser Leben einnahm, war der Blog mir eine Riesenhilfe, mein Anker, mein Tagebuch und der Austausch mit Euch da draußen tat unglaublich gut. Ich denke, jetzt muss ich mich neu sortieren, mir überlegen, wie und ob es weitergehen soll mit dem Blog. Denn eines ist klar: Entweder ich betreibe den Blog aus vollem Herzen oder gar nicht. So ein Zwischending, nicht Fisch nicht Fleisch, das geht nicht…bis dahin werde ich versuchen wieder regelmäßig zu posten…denn an Themen mangelt es mir definitiv nicht!!!

Danke für Eure Geduld :-*

Eure FrauBitte

Zwischen Alltag und Fantasie ODER Kann mich mal jemand kneifen?!?!

Jetzt sind schon einige Wochen mit BabyBitte vergangen, wir haben uns viel beschnuppert und kennengelernt, unseren Rhythmus gefunden und ich fühle mich sehr wohl in meiner Elternzeit. Einmal pro Woche geht’s zum Pekip, am Wochenende besuchen wir oft Oma und Opa oder empfangen sie bei uns zu Hause.

Kurzum: es hat sich ein Alltag eingespielt. Ein Alltag, in dem es sich schon völlig normal anfühlt Mutter zu sein und eine wunderbare, tolle, kleine Tochter zu haben. Ein Alltag, in dem ich nicht mehr himmelhochjauchzend durch den Drogeriemarkt laufe, um Windeln zu kaufen…oder Milch. Ein Alltag, der mich manchmal fast unseren langen, beschwerlichen Kinderwunsches vergessen lässt. Es fühlt sich an, als wäre es niemals anders gewesen. Als wäre dieses kleine Mädchen schon immer bei uns gewesen. Ich kann mir kaum noch vorstellen, wie es einmal ohne sie war und bin verwundert, wie schnell das geht.

Und doch gibt es auch die Momente, in denen ich mich aktiv besinne und erinnere. In denen ich unendlich dankbar bin für dieses große kleine Wunder und das Glück, das wir haben.

Wenn ich BabyBitte mit breit ausgestreckten Armen ganz entspannt in ihrem Schlaf beobachte…

Wenn ich sehe, wie sehr sich Omas und Opas über BabyBitte freuen, sie kuscheln und herzen…

Wenn mein Mädchen mich breit angrinst…

Wenn BabyBitte sich in HerrnBittes Arm kuschelt…

Wenn BabyBitte abends vor dem Einschlafen wohlig brabbelt und erzählt…

Wenn ich HerrnBitte belausche, wie er krumm und schief, aber voller Liebe BabyBittes GuteNachtlied singt…

…dann halte ich inne und kann kaum glauben, dass das gerade wirklich passiert. Dann bräuchte ich jemand, der mich kneift und mir versichert, dass ich nicht träume. Dann bin ich einfach rundum glücklich! Endlich Eltern!!!

Willkommen im Club

Kennt ihr den? Diesen ominösen Muttertierclub? Da kommste nicht so ohne weiteres rein….

Voll berufstätige Frauen, beruflich erfolgreiche Frauen, verfallen nach der Geburt ihres Kindes voll und ganz dem Muttertierclub. Im Muttertierclub gibt es nur ein Thema. Und wenn ich sage, nur EIN Thema, dann meine ich das auch so. Alles dreht sich um’s Kind. Das Thema Kind allerdings lässt sich in Unmengen kleiner Unterthemen aufgliedern, so dass es niemals, aber auch wirklich niemals, Raum für ein anderes Thema geben wird. Andere Themen sind im Muttertierclub sowieso ausdrücklich nicht erwünscht. Die kreative Auseinandersetzung mit dem Thema „Kind“ ist allerdings sehr gern gesehen. Dies führt von den allbekannten Themen „Schlafen“ und „Essen“ über Geschichten vom „Schreien“ und „Tragen“ bis hin zur Auseinandersetzung mit der kindlichen Verdauung, der Entwicklung des Kindes generell, auch gerne der aller anderen Kinder, Nachbarskinder, Kinder der Verwandten, Neffen und Nichten und endet nie in Diskussionen über verschiedene Erziehungsstile und das ist seeehr ergiebig…Ihr merkt schon, im Muttertierclub gehen einem die Gesprächsthemen niemals aus…das ist ein Fass ohne Boden.

Habe ich früher Menschen neu kennengelernt, so waren die ersten Fragen meist: „Was machst Du beruflich?“, „Wo bist Du zur Schule gegangen?“, „Du machst Yoga? Wo denn?“, es waren Gespräche zu vielen verschiedenen Themen möglich. Seitdem BabyBitte da ist, lauten die ersten Fragen: „Wie alt ist sie?“, „Wie klappt es mit dem Schlafen?“, „Bekommt sie schon Brei?“, „Zu welchem Kinderarzt geht ihr?“, „Wann ist sie denn geboren?“, „Kann sie sich schon drehen?“ und und und ..ich sage ja, seeehr ergiebig…(hierzu sei kurz angemerkt, dass ich mich natürlich grundsätzlich über Interesse an meinem Kind sehr freue!).

Durch die Ankunft von BabyBitte habe ich nun auch hochoffiziell eine Eintrittskarte für den Club erhalten. Mein Problem ist nur, dass ich noch nicht weiß, ob ich sie auch einlösen möchte. Klar freue ich mich über Gespräche mit Menschen, die sich in einer ähnlichen Situation befinden und klar treten beim Elternsein auch viele Fragen und Unsicherheiten auf, über die ich mich austauschen möchte. Ich kann mir Rat holen und Anregungen und das ist grundsätzlich eine prima Sache. Nur möchte ich mich gerne bei einem Treffen auch über andere Dinge austauschen (können), Dinge, die mich und meinen Gesprächspartner neben dem Muttersein ausmachen. Wir sind nicht nur Mütter, sondern doch auch vieles mehr. Wir haben (hoffentlich) Hobbys, Berufe, Freunde, Pläne, eine Vergangenheit und viele andere Themen mehr über die man sich unterhalten kann. Manchmal fehlt mir das.

Also entweder ich lasse die Eintrittskarte verfallen oder ich mische den starrköpfigen Club demnächst mal ordentlich auf!!

Wie hast Du denn die Geburt erlebt, Frau Bitte?

Seitdem wir so plötzlich in die Elternwelt und in das Muttersein geschmissen wurden, sind auch unsere Kontakte geprägt von anderen frischgebackenen Eltern und ihren Babys. Zentrale Themen sind immer wieder Schwangerschaft und Geburt. Obwohl ich in meiner Rolle als Mutter mittlerweile wirklich gut angekommen bin und mich auch wohlfühle, sind die Themen rund um dicke Bäuche, Wehen und PDA extrem schwer für mich. Zum Einen natürlich, weil ich genau das eben nicht erleben durfte, zum Anderen aber auch, weil ich nicht immer gleich mit der „Adoptionstür“ ins Haus fallen möchte.

So kommt es also vor, dass ich mich wirklich um diese Themen winde und in so mancher Pekiprunde Blut und Wasser schwitze und inständig hoffe, dass der „Erzähl von Deinem Geburtserlebnis-Kelch“ an mir vorübergehen wird. Ich möchte selber entscheiden, wem ich wann von der Adoption erzähle und nicht durch solche Fragen dazu gedrängt werden. Ich weiß, ich könnte auch einfach irgend eine Pinocchio-Geschichte erzählen, bloß fällt mir das unheimlich schwer. Was ist, wenn ich dann doch mit jemandem aus der Runde enger in Kontakt komme und unsere Geschichte erzählen mag? Dann müsste ich die erfundenen Geschichten gestehen…schwierig.

Eine andere Option ist die der Halbwahrheiten. Auf die Frage nach der Geburt könnte ein „Sie war sehr überraschend und plötzlich.“ ausreichen. Nur bei sehr resistenten Fragenden, könnte ich auch damit in Erklärungsnöte kommen.

Ich glaube, das so häufige Auftauchen des Themas liegt insbesondere daran, dass die Kinder noch so klein sind und das Erlebte noch nicht so lange her (Bitte sagt mir, dass es besser wird!!!).Also hoffe ich inständig, dass diese Fragen mit dem Alter von BabyBitte irgendwann weniger werden und das Geburtsthema irgendwann durch ist.

Maternal Gatekeeping

Wenn man mit so einem kleinen Wurmi wie BabyBitte den ganzen Tag 24/7 verbringt, dann lernt man so ein Baby recht gut kennen. Ich sehe, wann sie müde ist und Ruhe braucht. Ich merke, wenn sie Anregung braucht oder wenn sie Bauchschmerzen hat. HerrBitte sieht BabyBitte am Wochenende und abends. Er bekommt (leider) nicht so viel von ihr mit wie ich. Ziemlich leicht kommt man als Mutter in die Verlegenheit sich als die einzig wahre Bezugsperson für das Kind aufzuführen. Zu bestimmen und zu delegieren und den Partner zu bevormunden. Ihm nicht zuzutrauen sich auch gewissenhaft und liebevoll um das Kind zu kümmern. Und manchmal ist es tatsächlich schwer, sich zurückzuhalten und den anderen machen zu lassen, wenn ich doch weiß, welcher Handgriff jetzt in diesem Moment genau der Richtige wäre.

Aber hey, was ist die  Alternative? Ein Partner, der sich zurückzieht und alle Entscheidungen das Kind betreffend dem anderen überlässt?? Oder ein Papa, der völlig aufgeschmissen ist, sobald er mit dem Kind allein ist? Nee, dann lieber einen Papa, der BabyBitte auch mal etwas höher in die Luft wirft, sie abends vor dem Schlafen gehen nochmal aufdreht, ihr vielleicht auch mal auf unkonventionelle Art und Weise Geschichten erzählt, aber einen, der sich einbringt, mitentscheidet, interessiert ist und mitwirken will..ein Papa, der Ansprechpartner ist, der präsent ist, sowohl für BabyBitte, wie auch für mich.

Erstausstattung -Was brauchen wir?

Gerade bei Adoptiv- oder Pflegeeltern, die ganz plötzlich und schnell alles für den Neuankömmling besorgen müssen, ist eine Liste mit Dingen, die es anzuschaffen gilt, wichtig. Insbesondere, weil Ruhe und Zeit fehlen, um diese Liste anzufertigen, wenn der Anruf vom Jugendamt kommt und das neue Familienmitglied im Null Komma Nix bei Euch einzieht.

Natürlich ist es immer ein bisschen persönlicher Geschmack, was man als wichtig erachtet und was nicht. Daher werden hier sicherlich Dinge dabei sein, die einige als völlig überflüssig betrachten und andere Dinge, die vielleicht noch fehlen.

Anbei die Liste, die uns durch den Dschungel der ersten Anschaffungen für BabyBitte geleitet hat. Vielleicht kann sie auch Euch dienlich sein:)

Erstausstattung

Sofort benötigt:

  • Fläschchen (5x)
  • Sauger (5x)
  • Milchpulver
  • Fläschchenbürste
  • Schnuller
  • Maxi Cosi (leiht im größten Notfall auch das Krankenhaus)
  • Windeln
  • Feuchttücher
  • Wickelunterlagen
  • Thermometer
  • Strampler
  • Bodys
  • Mütze
  • Schlafsack

Ansonsten noch:

  • Babyöl
  • Badezusatz
  • Babybadewanne
  • Sterilisator
  • Badethermometer
  • evt. Fläschchenwärmer
  • Bürste
  • Nagelset
  • Windeleimer
  • Babyphone
  • Schnullerdose
  • Stofftier (Das kann beispielsweise dem Baby schonmal mit ins Krankenhaus gegeben werden…wenn es vorher bei Euch im Bett geschlafen hat, riecht es nach Euch und das Baby kann sich an Euern Geruch gewöhnen)
  • Babyapotheke: Fiebersaft, Nasentropfen, Kümmelzäpfchen
  • Kinderwagen
  • evt. Adapter für Maxi Cosi
  • evt. Adapter für Autositz
  • Kinderwagenfußsack
  • Babytrage/ Tragetuch (gerade bei Adoption kann das Tragen sehr wichtig sein!)
  • Wickeltasche
  • Oberteile (4x)
  • Hosen (2x)
  • Strumpfhose (je nach Jahreszeit)
  • Söckchen
  • Jacke/ Winteranzug
  • Babydecke
  • Schlafanzug
  • Spucktücher
  • Moltontücher
  • Waschlappen
  • Badehandtücher
  • Wärmestrahler
  • Beistellbettchen
  • 2x Laken
  • Wickelkommode
  • Wickelauflage
  • Bett
  • Matratze (+2x Laken)
  • Matratzenschutz
  • Schrank
  • Wippe

 

  • Für alles, was nicht akut gebraucht wurde, habe ich im Vorhinein eine Wunschliste angefertigt. Familie, Freunde, Nachbarn, Bekannte…alle werden fragen, was ihr noch benötigt und ob ihr Wünsche habt. Auch um doppelte Geschenke zu vermeiden ist so eine Liste sinnvoll. Auf unserer Wunschliste waren Dinge wie spezielle Krabbeldecken, Gutscheine, Decosachen fürs Kinderzimmer und und und.

 

Ihr lieben (Adoptiv-, Pflege-) Eltern, habt ihr noch Ergänzungen? Dann gerne immer her damit!

Liebster Award

Die liebe Nicole von 1und1istgleich3 hat mich für den Liebster Award nominiert. Vielen Dank hierfür!

Dann starten wir mal mit Nicoles Fragen an mich:

  1. Wie alt bist du? So langsam komme ich in das Alter, wo ich kurz darüber nachdenken muss, wie alt genau ich denn nun bin…ich bin 33 Jahre alt.
  2. Warum bloggst du? Der Blog und das Schreiben über unseren Kinderwunsch und unser Adoptionsverfahren haben mir unglaublich geholfen, meine Erlebnisse ud Gefühle zu sortieren und zu verarbeiten. Während des Schreibens setze ich mich mit den Dingen aktiv auseinander, auch mit schmerzhaften. Mittlerweile ist der Blog auch dafür da, sich mit anderen auszutauschen und Gleichgesinnte zu finden.
  3. Über welchen Blogbeitrag von anderen musstest du dich am meisten aufregen? Tatsächlich gab es einen Blogbeitrag, der mich richtig wütend gemacht hat. Dort beschrieb ein werdender Vater, wie er mit seinem besten Kumpel eine Art competition machte, wer denn von beiden fruchtbarer sei. Er beschrieb wie er zum Urologen ging und dort log, dass ein unerfüllter langjähriger Kinderwunsch vorläge, um ein kostenloses Spermiogramm zu bekommen. Diesen Blogbeitrag fand ich nicht nur extrem dämlich, sondern er lässt in meinen Augen auch die zahlreichen echten Kinderwunschpaare doof aussehen, die voller Verzweiflung und mit großer Scham zum Urologen dackeln…Ich habe jedenfalls einen entsprechenden (Hass-) Kommentar hinterlassen.
  4. Seit wann bist du verheiratet? HerrBitte und ich sind seit über fünf Jahren verheiratet.
  5. Ist dein Leben so, wie du es dir in deiner Jugend vorgestellt hast? So, wie unser Leben aktuell ist, ist es genau so, wie ich es mir gewünscht und vorgestellt habe! Klingt kitschig, ist aber so!
  6. Welches ist dein Lieblingsbuch und warum? „Die Bücherdiebin“ ist für mich eines meiner absoluten Lieblingsbücher. Es ist einfach wundervoll geschrieben, auch wenn es zunächst vielleicht etwas abschreckend ist, weil es aus der Sicht des Todes geschrieben ist.
  7. Wenn du 3 Wünsche frei hättest, welche wären das? Ich denke, ich würde mir Gesundheit und Zufriedenheit für meine Familie wünschen. Ich würde mir wünschen, dass BabyBitte ein glücklicher Mensch wird und ich würde mir viele weitere Kinder wünschen (ist das dann ein Wunsch oder viele?!).
  8. Hast du einen Lieblingsblog? Sehr gerne lese ich bei Charlotte mit. Sie ist auch eine Adoptivmama und berichtet über ihr Familienleben.
  9. Was würdest du gerne an dir verändern? Grundsätzlich bin ich mit mir recht zufrieden. Manchmal könnte ich vielleicht etwas selbstbewusster und selbstbestimmter auftreten.
  10. Wann und weswegen hast du zuletzt so richtig gelacht? Das war als HerrBitte irgendeinen Unsinn gemacht hat.
  11. Wissen Freunde und Familie von deinem Blog und lesen sie mit? Ja, die Wichtigsten wissen Bescheid und lesen auch mit.

Ich nominiere alle Blogger, die Lust haben mitzumachen.

Hier sind meine Fragen:

1. Seit ich blogge…

2. Wenn nichts Essbares im Hause ist, dann…

3. Mein absoluter Traumberuf wäre…

4. Couch oder Tanzfläche?

5. Wenn ich zaubern könnte, …

6. Was ich schon immer mal sagen wollte:

7. Urlaub lieber in trauter Umgebung oder ganz weit weg?

8. Wie weit gehen wir für den Kinderwunsch?

9. Ein Leben ohne Kind wäre…

10. Welche Frage würdest Du gerne beantworten?

11. Du darfst Frage 10 beantworten!

Viel Spaß ihr Lieben!

Anbei die Regeln:

1. Danke dem Blogger, der dich nominiert hat.
2. Verlinke den Blogger, der dich nominiert hat.

3. Füge einen der Buttons vom Liebster Award in deinen Beitrag ein.

4. Beantworte die dir gestellten Fragen.

5. Kopiere die Regeln des Awards und stellt sie ebenfalls auf deinen Blog, damit die Nominierten wissen, was sie zu tun haben.

6. Erstelle elf neue Fragen für die Blogger, die du nominierst.

7. Nominiere 2 bis 11 Blogs, die weniger als 300 Follower haben.

8. Informiere die Blogger per Kommentar darüber, dass du sie nominiert hast.

Von Notlügen

„Oh, die ist ja süß! Ist sie auch per Kaiserschnitt gekommen?“

„Ja.“

„Wow, da laufen Sie jetzt schon hier herum? Das sieht man Ihnen ja gar nicht an! Wie war das denn mit den Schmerzen bei Ihnen?“

„Es ging schon.“

Ich mag unsere Geschichte nicht jedem auf die Nase binden…

Oder was meint ihr dazu?

Paar bashing

Durch unsere lange Kinderwunschphase hatte ich sehr lange Zeit, andere Paare beim Elternwerden zu beobachten. Häufig fiel mir auf, wie sich das Elternsein in ein Gegeneinander statt ein Miteinander entwickelte. „Jetzt dreh das Kind doch nicht so auf, er/sie soll schlafen!“, „Was machst Du denn da? Du musst ihn/sie so (oder so) halten?“, „Pass doch auf, er/sie weint!“, „Du kannst ihr/ihm doch nicht XY anziehen, es sind XY Grad draußen.“ Und und und… Ich fand das immer schade und wollte das für uns nicht.

Einen Tag nachdem wir BabyBitte zu uns nach Hause geholt hatten, sah ich uns plötzlich in genau dieser Situation. Wir stritten und diskutierten über hirnrissige Kleinigkeiten, die ich auf diese Weise und HerrBitte aber auf jene Weise machen wollte und waren uns nicht einig, welche Weise nun für BabyBitte die Richtige sein würde. Es ging darum, wann sie wie gefüttert wird, wie der Kinderwagen geschoben wird oder was sie wohl anziehen soll und anderen Kleinkram. Zack, da hatten wir das Theater! So kann das nicht weitergehen. Wir sind da, wo ich nicht hin wollte. Ich möchte das Elternsein als Gemeinsamkeit erleben und auch gemeinsam genießen.

Ich beobachtete die Szenerien ein zwei Tage und bat HerrnBitte um einen ersten Elternabend!

Ich find es gilt, dem anderen in seiner Art die Dinge zu tun, zu vertrauen und ihn/sie zu unterstützen, auch wenn man selbst es vielleicht anders handhaben würde. Den Anderen machen zu lassen. Klar, manchmal muss ich mir auch auf die Zunge beißen. Dann muss ich mich aktiv daran erinnern, dass das, was HerrBitte tut, vielleicht anders ist, als ich es machen würde, deswegen jedoch nicht schlechter.

Fakt ist: Wir sind beide kompetente Eltern! Jeder auf seine Art und Weise. Keine davon ist falsch, auch wenn wir nicht immer gleiche Meinung sind, würde keiner von uns etwas machen, was BabyBitte schadet.

Und so fahren wir tatsächlich seitdem sehr gut! Und insgeheim glaube ich, dass BabyBitte von zwei unterschiedlichen Elterneinflüssen sehr profitieren wird!

 

Kann der was, dieser Kinderwunsch? Part II

In den letzten Jahren hat sich die Beziehung zwischen HerrnBitte und mir deutlich verändert. Wir hatten immer eine gute Basis, doch ist die Zeit vor dem Kinderwunsch in keinster Weise mit unserer aktuellen Beziehung zu vergleichen. Irgendwie haben wir durch die besondere Situation, in der wir ja nun ein paar Jährchen waren, viel gelernt. Wir sprechen viel miteinander, sind in ständigem Austausch und haben dabei den anderen und sein Befinden viel besser und intensiver im Blick als noch vor ein paar Jahren. Wir merken mittlerweile sehr schnell und zuverlässig, wenn es dem anderen nicht gut geht und haben Mittel und Wege gefunden, damit umzugehen und uns gegenseitig zu unterstützend. Die Zeit, die wir miteinander verbringen, ist nicht mehr nebensächlich, wir genießen das Beisammensein und sehen es als ein großes Geschenk an, dass wir uns gut verstehen und uns haben. Wir sind ein Paar, weil wir gerne zusammen sind und uns mögen und nicht, weil es „irgendwie zum Leben dazu gehört“.

Und auch jetzt zwischen durchgemachten Nächten, vollgeschissenen Windeln, milchbeschmierten Klamotten, Null-Paarzeit und einem (sehr sehr süßen) Baby, das einem manchmal keine Sekunde Zeit zum Durchatmen lässt, hilft uns unsere Erfahrung im Austausch zu bleiben und uns als Paar nicht zu verlieren.

HerrBitte hat mein Herz von Anfang an erobert, ich erfahre so viel Unterstützung und Rückhalt durch ihn und so unendlich viel Liebe, dafür bin ich sehr dankbar! Wir haben viel geschafft und werden auch noch viel schaffen, da bin ich sicher…ich habe den richtigen Mann an meiner Seite!♥

Gluckenalarm die Erste!

Wie es der Titel schon verrät, fürchte ich, dass noch weitere Gluckenalarm-Beiträge folgen werden…denn ich glaube, ich mutiere gerade zu einer dicken, fetten Henne, die ihr BabyBitte nicht aus den Augen lässt und hütet und brütet…

Die ersten Wochen war BabyBitte jede freie Sekunde bei uns, morgens, mittags, abends. Sie ist aufgestanden, wenn wir aufgestanden sind und ins Bett gegangen, wenn wir ins Bett gegangen sind. Seit ein paar Tagen bemerkten wir jedoch, dass BabyBitte abends fix und fertig war und einfach nur schlafen wollte. Bei uns auf dem Sofa kam sie allerdings nicht mehr gut zur Ruhe, wachte immer wieder auf, quengelte und war insgesamt unruhig. Also probierten wir aus, sie abends nach der Flasche alleine in ihr Beistellbettchen zum Schlafen zu legen. Und siehe da, es klappt hervorragend. Wir kuscheln sie in ihren Schlafsack, wiegen sie ein wenig hin und her und legen sie dann ins Bettchen. Sie nuckelt an ihrem Schnuller, dreht sich um und schläft. Oftmals ist ihr sogar ein Gute-Nacht-Lied schon zu viel und sie will einfach ihre Ruhe haben.

Ich weiß, ich sollte das super finden und die abendliche Zeit für mich/ uns genießen…das tue ich auch und trotzdem sind da diese Gedanken: Mein minikleines, geliebtes Mädchen ist ganz alleine in dem kalten und dunklen Schlafzimmer…ohne Kuscheldecke, Kuscheltier oder Schnüffeltuch (wegen plötzlichem Kindstod…ihr wisst schon). Was ist nur, wenn sie Angst hat, sich unwohl fühlt, lieber bei uns auf dem Arm wäre? Jaa, FrauBitte weiß, dass sie sich dann wahrscheinlich lauthals beschweren würde, aber die Glucke in mir zweifelt daran.

Doch scheinbar muss auch die Glucke akzeptieren, dass mir mein kleines Küken schon deutliche Signale gibt, wenn sie zu viel gluckt. „Lass mich mal in Ruhe Mama, es ist alles in Ordnung!“.

Ich glaube, ich sollte viel mehr auf das Küken hören, als auf die Glucke!

Ratgeber vs Bauchgefühl

Eigentlich war ich nie ein Freund von Ratgebern. Ihr wisst ja, ich lese unheimlich viel und gerne, aber zu meiner Lektüre zählen eher Krimis, Romane oder vielleicht mal eine Biografie. Ich glaube, ich habe, äh hatte, keinen einzigen Ratgeber in meinem doch recht opulenten Bücherregal stehen.

Aaaaaber habt ihr mal in einer Buchhandlung in der Pädagogik-/ Erziehungsratgebersparte geschaut, welche Vielzahl an Ratgebern es gibt? Es ist einfach unglaublich. Für jeden Pups gibt es ein Buch, aus dem ratlose Eltern sich Rat holen können. So standen wir in der Buchhandlung vor dem Riesenregal und so ein kleines bisschen überkommt einen das Gefühl, dass Ratgeber-lesen zum Elternsein dazugehört. Kann man überhaupt ein guter Vater/ eine gute Mutter sein ohne einen einzigen Pädagogik Ratgeber im Regal? Verunsichert landete dann auch bei uns das ein oder andere Buch mit vielen Tipps und Räten bei uns zu Hause.

In freien Momenten nahm ich mir also eines dieser heiligen Bücher zur Hand und las ein wenig darin herum…einfach aus reinem Interesse. Dort wird viel erzählt von Entwicklungsschritten und Fähigkeiten, die ein Baby mit diesem und jenem Alter haben sollte. Auch steht darin wie man sich als Mutter oder Vater dem Kind gegenüber verhalten sollte, wie man den Alltag mit Kind strukturieren sollte und überhaupt ganz viele andere vermeintlich hilfreiche Tipps. Während ich also in den Büchern las, ertappte ich mich immer wieder dabei, wie ich die dort genannten Dinge mit BabyBitte abglich. Sollte sie nicht langsam schon lächeln können? Hier steht mit XY Wochen können Babys Blickkontakt halten. Wieviele Sekunden kann BabyBitte Blickkontakt halten? Ist das normal? Ist das altersgerecht? Oh mein Gott, ist sie vielleicht jetzt schon entwicklungsverzögert? Dann las ich, dass Babys in ihrem Alter maximal eine Stunde pro Tag wach sind und den restlichen Tag schlafen. BabyBitte ist jedoch schon deutlich länger wach. Gebe ich ihr genug Ruhe? Nehme ich ausreichend Rücksicht darauf, wenn sie müde ist? Nach 50 Minuten des Wachseins soll das Baby zum Schlafen an einen ruhigen Ort gelegt werden. Ich habe das ausprobiert…mein Baby will aber nicht nach Lehrplan schlafen. Stimmt etwas nicht mit ihr?

Unterm Strich bemerkte ich relativ schnell, dass Ratgeber mir keine Sicherheit verschaffen, sondern bei mir scheinbar eine gegensätzliche Funktion haben, nämlich mich zu verunsichern und mich zu stressen. Statt mich auf meine Intuition und mein Bauchgefühl zu verlassen, habe ich versucht alles ratgeberkonform abzuhandeln und die Zeit mit BabyBitte völlig zu „verkopfen“ und hatte dadurch plötzlich Sorgen und Stress, die ich vorher gar nicht verspürt habe. Also, Bücher zugeklappt und weggepackt.

Mein Bauchgefühl scheint mir doch der beste Ratgeber zu sein!