Wie sagen wir’s den Nachbarn?…und wie das dann der Postbote erledigte…

Wenn plötzlich ein neues, kleines Wesen in eine (bisherige) Paarbeziehung schneit ohne dass sich in den vorherigen neun Monaten irgendetwas am Bauchumfang der Frau verändert hat, dann kann man schonmal komische Blicke in der Nachbarschaft ernten.

HerrBitte und ich leben in einer recht ruhigen Straße, man kennt sich vom Sehen und grüßt sich hier. Mit den Nachbarn aus dem Haus und rechts und links daneben verbrachten wir schon den ein oder anderen Grillabend. Um zumindest bei den engeren Nachbarn nicht die völlige Verwirrung zu stiften, wenn plötzlich Babygeschrei aus unserer Wohnung tönt oder ein Kinderwagen im Treppenhaus steht, mussten wir uns überlegen, wie wir den Nachbarn die freudige Nachricht überbringen…persönlich Vorbeischauen? „Tadaaa, wir sind jetzt zu Dritt, aber bitte keine indiskreten Fragen.“ Mmmh, nee…Dafür fehlte uns, neben all den Besorgungen etc., die noch zu erledigen waren, auch die Zeit. Zweite Alternative: Gar nichts sagen und sich beim ersten Babyspaziergang über die irritierten Gesichter freuen? Nee, auch nicht, dafür sind wir beide nicht ausreichend abgebrüht. Nach langem Überlegen sollten Kärtchen mit Fotos von BabyBitte und einem kurzen Text für Aufklärung sorgen. Wir schrieben, dass es einen neuen Nachbarn vorzustellen gibt, dann BabyBittes Namen und die wichtigsten Daten auf die Karte und dass wir BabyBitte bald adoptieren werden. Ein paar Fotos ausgedruckt, fertig!

Doch bevor wir dazu kamen, die Karten zu verteilen, brachte der Postbote das Paket mit dem Kinderwagen. Da wir unterwegs waren, gab er dieses, ja richtig: bei den Nachbarn ab. Und wisst ihr, so Pakete mit Kinderwagen drin, sind nicht einfach kackbraune Pakete mit nem kleinen Adressschildchen drauf…neeiiiiiiin, groß und breit (fast in Originalgröße) prangt der Inhalt auf dem Paket…von allen Seiten…(seeehr) gut sichtbar!

Ich tiger also nachmittags los, um das Paket bei den Nachbarn abzuholen und war die erste Erklärung schuldig. Klappte ganz gut, große Freude über die News. Leider war HerrBitte nicht da, und so ein Kinderwagen Paket wiegt gefühlte 100 Kilo. Die liebe Nachbarin von nebenan half mir also das Paket zu uns ins Haus zu tragen, die Treppen hoch schafften wir dann jedoch kräftemäßig leider nicht mehr. Daher musste das Paket unter der Treppe warten bis HerrBitte nach Hause kam, um es nach oben zu schleppen. Und wie ihr euch vorstellen könnt, blieb es nicht unbemerkt…

Die erste Nachbarin klingelte dann schon kurze Zeit später. „FrauBiiittteeeee, haben wir was verpasst? Gibt es etwa Neuigkeiten bei Euch? Das haben wir ja gar nicht mitbekommen? Hast Du nicht beim letzten Gartenfest noch Wein getrunken?“ Mmmh, okay, also doch die persönliche Variante mit den indiskreten Fragen.

Nun gut, die Kärtchen haben sie trotzdem alle noch bekommen. Und ich muss wirklich sagen, dass alle ganz fabelhaft und toll reagiert haben und kurze Zeit später mit Glückwunschkärtchen und Babygeschenken bei uns auf der Matte standen, um BabyBitte zu bestaunen.

Da lobe ich mir die aufmerksame und vertraute Nachbarschaft dann doch wieder …also natürlich nicht nur wegen der Geschenke!!!

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