„Alle 28 Tage“ von Ina Borrmann

Ganz zufällig stießen HerrBitte und ich auf den Dokumentarfilm von Ina Borrmann „Alle 28 Tage“. Ina berichtet darin absolut schonungslos und ehrlich von ihrem Kinderwunschweg. Angefangen mit „Sex auf Termin“ bis hin zur Behandlung in der Kinderwunschklinik.

Sie filmt ihre Besuche in der Kinderwunschklinik, die Besprechungen mit dem Arzt, sie filmt, wie sie sich die Spritzen setzt, wie ihr unter Narkose die Eizellen entnommen werden, wie ihr die befruchteten Eizellen wieder eingesetzt werden und sie filmt, wie sie nach zwei Wochen Wartezeit den Anruf aus der Klinik erhält, ob es geklappt hat oder nicht. Und sie spricht von ihrer Angst für immer kinderlos zu bleiben und von dem Gefühl, vom eigenen Körper im Stich gelassen zu werden. Ängste und Gefühle, die ich nur zu gut kenne. Ich saß vor dem Fernsehen und fühlte mich schlagartig in die Zeit zurückversetzt, in der genau diese Behandlung UNSER Leben bestimmte. Die Situation von außen zu beobachten, wie jemand den Anruf erhält, dass es nicht geklappt hat und die Verzweiflung zu spüren, hat mich so getriggert, dass ich nur noch heulend vor dem Fernseher sitzen konnte. Auch bei Ina und ihrem Freund waren alle drei Versuche negativ, genau wie bei uns.

Der Film hat mich sehr berührt und irgendwie auch nochmal alte Wunden aufgerissen. Er hat mir vor Augen geführt, wie anstrengend und kräftezehrend diese Zeit war (das habe ich während der Behandlung nicht so empfunden) und mir aber auch gezeigt, dass wir nicht allein sind mit unseren Ängsten und Sorgen. Ich hätte gerne gewusst, wie es mit Ina und ihrem Freund weitergegangen ist und ich wünsche ihr sehr, dass sie einen Weg für sich gefunden haben, auf dem sie glücklich sind.

Wer sich den Film anschauen möchte, der kann dies über folgenden link gerne tun:

http://www.arte.tv/guide/de/047823-000/kinderwunsch?autoplay=1